Kaffee mit der AeroPress. Vorteil, Mahlgrad, Brühtemperatur

Das Patent zur AeroPress* wurde 2005 durch den US-amerikanischen Ingenieur Alan Adler angemeldet und beschreibt im Wesentlichen ein Brühsystem zur Zubereitung von Filterkaffe, das aus einem Brühzylinder, Presskolben und einem aufschraubbaren Filter inklusive Filtermedium (Papier- oder Metallfilter) besteht. Das relativ simple Funktionsprinzip, bei dem das im Brühzylinder befindliche Kaffeemehl mit heißem Wasser übergossen und anschließend durch das Zusammendrücken des Presskolbens durch den Filtereinsatz gedrückt wird, macht die Aeropress zu einer sehr beliebten Brühmethode.

Der größte Vorteil der Aeropress ist die Tatsache, dass du damit geschmackvollen Kaffee erhältst, ohne teures Equipment kaufen zu müssen. Außerdem ist das System kompakt und kann überall mit hin genommen werden.

Auch geschmacklich gesehen gibt es einige Vorteile: Die Methode kombiniert 2 gängige Brühmethoden miteinander (French-Press und Filtermethoden) und holt das beste jeder einzelnen heraus. Zum einen bleibt das Kaffeemehl während des Brühens im Zylinder im ständigen Kontakt mit dem Wasser (Immersion-Brew), was dem Prinzip der French-Press (Stempelkanne) ähnelt. Da der Kaffee im letzten Schritt durch den Filter gepresst wird, ist die Ähnlichkeit zu diversen Filter-Methoden und der Espressozubereitung gegeben (der Druck ist natürlich nicht mit dem vergleichbar, der bei einer Siebträgermaschine aufgebracht wird).

Durch diese Kombination der 2 Brühmethoden entsteht ein besonders ausbalanciertes Getränk, wobei man seine individuellen Geschmacksvorlieben durch Variation dieser Parameter anpassen kann.

Um der Reduzierung des Körpers durch die Filtration der Öle entgegenzuwirken, kann man einen wiederverwendbaren Metallfilter* einsetzen. Dadurch wird das Endergebnis vollmundiger mit dem Nachteil, dass die Sedimente mit in die Tasse fließen.

Der Mahlgrad kann bei den meisten Brührezepten generell etwas feiner gewählt werden, da der Kaffee anders als bei den reinen Drip-Methoden unter Druck durch den Filter gepresst wird. Dadurch kann die Extraktionszeit kontrolliert werden und durch die feineren Partikel entsteht eine größere Extraktionsoberfläche, wodurch eine höhere Extraktion erzielt wird und mehr Aromen aus dem Kaffee gelöst werden. Als groben Richtwert für die Mahlgradeinstellung kann man sich an der Partikelgröße mit Tafelsalz orientieren, wobei auch das gewünschte Aromaprofil und der eingesetzte Kaffee bzw. Röstgrad eine maßgebliche Rolle spielen. Hier empfiehlt es sich zu experimentieren. Entscheidend ist letztendlich, dass das Ergebnis in der Tasse schmeckt.

Auch dieser Parameter hängt vom persönlichen Geschmack und Röstgrad ab. Viele Rezepte haben einen Bereich von 90°C-94°C. Gerade heller geröstete Spezialitätenkaffees mit einem säurebetonten komplexen Aromaprofil vertragen aber auch deutlich höhere Temperaturen (z.B. bis zu 97°C).

Hohe Temperatur= geeignet für hellere Röstungen. Durch die hohe Temperatur entsteht ein Säure Betontes komplexes Aromaprofil. Eine zu heiße Brühtemperatur kann den Kaffee allerdings zu sauer werden lassen.

Niedrigere Temperatur= geeignet für dunklere Röstungen mit schokoladig kräftigem Profil. Der Kaffee erhält hierbei an sich schon eine erhöhte Bitterkeit durch die Röstung. Diese wird durch zu hohe Temperaturen weiter verstärkt, wodurch der Kaffee ungenießbar werden kann.

Ein einfaches Rezept, das sich für viele Kaffeesorten eignet, findet ihr hier. Natürlich kann dieses individuell angepasst werden.